Judas

20.03.2024

In Vezelay
im 12. Jahrhundert
hat ein Künstler
sehr groß gedacht
von der göttlichen
Barmherzigkeit.
Judas,
dem wir Christen
das Allerschlechteste
nachsagen,
hat sich selber
am Strick aufgehängt
in all seinen
Verstrickungen,
hat sich selber gehenkt.
Den Christen
schaudert’s …

Aber da kommt einer
und lässt ihn nicht hängen,
holt ihn vom Baum
und trägt ihn
auf seinen Schultern
hin ins Vaterhaus.
Wie ein Hirte
seine verlorenen Schafe
trägt.

Ach, ihr Christen
mit euren festen Urteilen –
selbst der Judas
ist kein hoffnungsloser Fall …

Denn:
„Gott ist größer
als unser Herz.
Und er weiß alles.“
(1 Joh 3,20)