Zuhause – wenn nötig, auch ewig …

Psalm am 30.01.20243

Zuhause sein …
Der Sessel da,
wo ich Bücher lese.
Das Bett da, weniger
als 2 qm, trägt mich
ein Drittel meiner Zeit.
Der Tisch da vereint mich
mit den Gästen.
Die Bilder überall
erinnern ans Leben.

Zuhause ist da,
wo ich verstehe, und
wo ich verstanden werde
wo ich mich wohlfühle
und Geborgenheit finde.
„I need a place to hide away,“
sangen die Beatles in „Yesterday“:
Ich brauche einen Platz,
um ungestört zu sein,
um mich zu verstecken,
um ganz bei mir zu sein,
ohne vom Leben
allzu sehr bedrängt zu werden.
Ich brauche das Vertraute.

Doch zieh den Kreis
nicht zu klein.
Das Vertraute wird
manchmal zu eng –
dann mach dich auf, reise
und suche für eine Zeit
das Andere.
Das fremde Neue und
das Zuhause ergänzen sich
wie Geschwister.

Das eine Zuhause:
Wohnhaus,
Zufluchtshaus,
Rückzugshaus,
Gasthaus.

Gestaltet
vom eigenen Geschmack,
unverwechselbar,
nicht genormt,
persönlich geprägt:
Du selbst in deinem Zuhause.

Aber kein Haus
dieser Erde ist ewig.
Im Bild der Bibel:
Wir müssen
unsere Zelte abbrechen
und die Kunst einüben,
loszulassen.

Spätestens im Tod.
Ist er die große Finalkatastrophe?
Das Aus und Vorbei?
Ein Grab, das wirklich alles begräbt?
Oder gebe ich der Bibel recht:
Im Hause meines Vaters
sind viele Wohnungen.
Ist da im Wohnkomplex des Vaters
die große Geborgenheit?
Gefüllt mit nie endender Liebe?
Ein dichtes Beziehungsnetz da oben,
hier auf der Erde geknüpft,
im ewigen Leben vollendet,
ein großes Wiedersehen,
da steht keiner nur für sich allein.
Wir kommen gemeinsam an
bei Gott, der uns gelehrt hat,
in der Wir-Form zu denken.
Das ist das ewige Zuhause:
mit Gott, und mit allen,
die ans Ziel gelangt sind.

Ich gehe meinen Weg
vertrauend darauf,
dass er kein Irrweg,
sondern ein Heimweg ist.

Ich gehe meinen Weg
vertrauend darauf,
dass er mich nicht bloß an ein Ende,
sondern an ein Ziel führt.

Ich gehe meinen Weg
vertrauend darauf,
dass, wenn ich gefragt werde,
wohin ich gehe,
dann antworten kann:
immer nach Haus.